Einige unserer Schützlinge brauchen etwas länger um Vertrauen aufzubauen und Ängste in den Griff zu bekommen.

Was können Sie tun um das Vertrauen zu Ihrem Schützling weiter auszubauen?

Neben den regelmäßigen Mahlzeiten, die Sie ihrem Hund geben, den gemeinsamen Spielen und Kuschelabenden können Sie gerade beim Spazieren eine engere Bindung aufbauen.
Wählen Sie zu Anfang die gleiche oder Ähnliche Runde.
Ihr Hund hat in den letzten Tagen genug Neues kennengelernt.
Sobald Sie das Gefühl haben, dass sich ihr Gefährte auf der bekannten Runde neben Ihnen sicher fühlt können Sie ihren Spaziergang – immer leicht steigernd – erweitern.
Auch zu einem späteren Zeitpunkt werden gemeinsame Ausflüge die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner stärken.

 

Generell kann man auch nach der Ankunft ihres Hundes sagen: Weniger ist mehr.
Selbstverständlich haben wir Verständnis dafür, dass Sie sich ggf. wochenlang auf ihr neues Familienmitglied gefreut haben. Und dann ist es endlich da, doch wir bitten Sie: Überfordern Sie Ihn nicht!

So groß Ihre Freude auch sein mag, für Ihren Hund ist es erst eine beängstigende Situation und er wird genug damit zu tun haben sich zurecht zu finden und einzuleben.

 

Erst nachdem sich Ihr Schützling komplett eingelebt hat und sich an Ihrer Seite sicher fühlt ist es an der Zeit das neue Familienmitglied Freunden, Verwandten etc. vorzustellen.


Wie bringe ich einem „ungarischen Straßenköter“ das Autofahren bei?

Für uns ist die Fahrt mit dem Auto Alltag, für unsere adoptierten Hunde ist es oft mehr ein Albtraum.

Sicher gibt es verschiedene Methoden die funktionieren.

Eine möchten wir Euch hier an dem Beispiel der zur der Zeit ca. 7 Monate alten Laika vorstellen.

Laika war eine richtige Angsthündin als sie in ihrem neuen Zuhause ankam. Bereits in den ersten Tagen zeigte sie eine regelrechte Panik vor Autos (beim vorbei laufen). Öffnete man in ihrem Beisein eine Autotür um etwas aus dem Wagen zu holen standen alle Zeichen auf Flucht. Der pure Stress für Hund und Halter!

Unser Autotraining fand ca. 1 Monat nach ihrer Ankunft statt.

Nach einem ausgiebigen und ruhigen Spaziergang wurde nun das Auto auf einen eingezäunten Hof gefahren. Laika und ihr (auto begeisterter) Kumpel Ben kamen dazu. Alle Türen wurden geöffnet, Eimer und Putzlappen genommen und eine ausgiebige Reinigungsaktion gestartet. Ben machte sich einen Spaß daraus sich auf den Beifahrersitz zu legen, ich saß vielbeschäftigt auf dem Fahrersitz und wienerte die Scheibe. Laikas panisches Gerenne rund um das Auto wurde von uns dabei komplett ignoriert. 

Nach einiger Zeit hörte sie auf zu rennen und warf einen sehr vorsichtigen Blick ins Auto. Auf der Rückbank hatten wir einige Leckerchen verteilt. Zögernd schnappte sie sich das erste und brachte es schnell in Sicherheit. Ben guckte sich den Spaß in aller seelenruhig an und ich putze vorne weiter. Laika wurde immer mutiger und plötzlich saß sie im Auto. Das wurde lediglich mit "Hopp" kommentiert und mit einem weiteren Leckerchen belohnt. Sie flitzte wieder raus. Langsam schien ihr das ganze eher Spaß denn Angst zu machen. Wieder ein Weilchen später legte sie sich auf die Rückbank und blieb auch liegen als ich eine Runde um das Auto gegangen bin. Eigentlich war das Tagesziel hiermit schon erreicht.


Aber Laika gefiel das Ganze und so stiegen Ben und ich  immer mal wieder ein und aus. Manchmal kam sie mit und manchmal blieb sie liegen. Jeder Hüpfer ins Auto wurde mit "Hopp" kommentiert und einem Leckerchen belohnt. Ich schloss bei jeder Runde eine Tür mehr. Sie guckte zwar ließ sich aber nicht beirren. Als alle Türen zu waren (sie hat auch Angst vor geschlossenen Räumen) wurde sie etwas unruhig. Also öffnete ich von innen die Tür an ihrer Seite, blieb aber selbst sitzen. Sie hüpfte raus, machte kehrt, kam sofort wieder rein und legte sich hin. Die Tür wurde wieder geschlossen, alle blieben ruhig. Der Motor wurde gestartet. Laika wurde unruhig. Motor aus, ihre Tür auf. Laika blieb liegen wurde wieder ruhig. Nachdem das so toll klappte fuhren wir auf dem Hof einmal hin und her. Jetzt hatten wir das Pensum von 3 Tagen innerhalb von ca. 2 Stunden geschafft. Ich stellte den Motor ab und öffnete alle Türen. Laika blieb liegen. Fazit des Tages, Auto vorne blitzeblank und Laika findet das Auto toll. Seit dem Tag hüpft sie fröhlich und erwartungsvoll ins Auto.

Wichtig:

  • Eine Grundvertrautheit sollte schon aufgebaut sein. 
  • Der Hund sollte schon gern bei seinem Herrchen/Frauchen sein.
  • Den Hund ignorieren und auf seine Neugierde vertrauen.
  • Lieber nach einem guten Teilerfolg aufhören und am nächsten Tag weitermachen. 

Geplant waren 3 Tage

  • 1. Teilerfolg: eine offene Tür ist kein Grund zu Panik
  • 2. Teilerfolg: bei offenen Türen ruhig im Auto bleiben
  • 3. Teilerfolg: bei geschlossenen Türen ruhig im Auto bleiben
  • 4. Teilerfolg: Eine kurze Fahrt zu einem für den Hund tollen Ziel

und mancher Hund braucht die wahrscheinlich auch. 

Jetzt müssen wir trainieren, das man nicht in JEDES offene Auto einsteigen darf..
Jetzt müssen wir trainieren, das man nicht in JEDES offene Auto einsteigen darf..